Keine Inhalte/Widgets in dieser Seitenleiste vorhanden.

Vor unge­fähr sechs Mona­ten ist es nun gesche­hen, da habe ich neue Mit­be­woh­ner in mei­ner ein­sa­men Zwei-Zim­mer-Woh­nung erhal­ten: Mei­ne klei­nen Kin­der­chen Fin­dus und Mao­qiu und sie sind seit­dem ein unzer­trenn­ba­rer Teil mei­nes Lebens gewor­den. Wie das Erleb­nis für mich war und was man beach­ten muss, wenn man selbst Haus­tie­re ach­ten will, will ich nun schreiben.

Vor­ge­schich­te

Vor vie­len Jah­ren, als ich noch in mei­ner Hei­mat­stadt Stend­al wohn­te, besaß unser Nach­bar einen Kater. Felix hieß der klei­ne Racker, der mir im Trep­pen­haus und im gemein­sa­men Innen­hof ger­ne Gesell­schaft leis­te­te. Er war ein typi­scher Tab­by mit grau-schwar­zer Mus­te­rung und einem generv­ten Blick. Aber wel­che Kat­ze hat­te kei­nen generv­ten Blick? Ich habe mit ihm lie­bend ger­ne gespielt und geknu­delt und Felix lieb­te es, die Gegend zu erkun­den. Direkt an das Haus mit Innen­hof schloss sich näm­lich das Restau­rant mei­ner Eltern an. Zu ger­ne lieb­te es Felix, sich unter die Gäs­te zu mischen und denen vom Tel­ler eini­ge Fleisch­stück­chen weg­zu­schnap­pen. So sehr lieb­te er es, dass eines Tages der Ver­mie­ter des Restau­rants und Besit­zer von Felix mit Pfef­fer­spray erschien und mei­nem Vater anwies, er sol­le, falls Felix ner­ve, Pfef­fer­spray auf ihn anwen­den. Natür­lich wand­te mein Vater, so tier­lieb wie er war, den Pfef­fer­spray nie an.

Ein grauer Tabby mit grünen Augen
So unge­fähr sah der Kater Felix aus.

Als wir dann spä­ter aus Stend­al zogen, ver­miss­te ich Felix sehr. Eines mei­ner ers­ten Wün­sche als Kind war es, als wir in Ber­lin anka­men, dass wir uns eine Kat­ze anschaf­fen, doch mei­ne Mut­ter hat­te eine All­er­gie gegen Tier­fell, wes­halb kein ein­zi­ges Haus­tier in Fra­ge kam. Nur für einen Gold­fisch blieb etwas Geld übrig, aber ansons­ten war jedes Tier ver­bo­ten, solan­ge ich bei mei­ner Mut­ter lebte.

Trotz­dem nahm ich mei­ne regel­mä­ßi­gen Besu­che in Stend­al zum Anlass, nach Felix zu schau­en. Er wur­de mit der Zeit älter und schüch­ter­ner, denn er ver­gaß mich wohl, und natür­lich wur­de er auch dicker, weil er andau­ernd Snacks von den Nach­barn annahm. Der klei­ne, schlan­ke Felix wuchs also all­mäh­lich von Besuch zu Besuch zu einer gro­ßen, fet­ten Kugel an. Und eines Tages, als ich wie­der in Stend­al war, war er weg. „Felix?“, sag­te ein Nach­bar­kind, als ich mich nach ihm erkun­di­gen woll­te, „Du meinst den Fett­sack? Der ist doch schon seit Jah­ren tot!“ Der Schock saß tief und ich ver­spür­te tie­fe Trauer.

Trotz­dem blieb mein inni­ger Wunsch nach einer Kat­ze tief in mir ver­bor­gen. Jah­re spä­ter zog ich in eine eige­ne Woh­nung ein und unge­fähr dann, als mei­ne lan­gen Kran­ken­haus­be­hand­lun­gen began­gen, traf ich eine alte Freun­din wie­der. Wir kamen zu spre­chen und sie erwähn­te eines Tages, dass sie sich eine Kat­ze mit dem Namen Bruni geholt habe und nun auf der Suche nach einem felinen Kame­ra­den ist, der Bruni wäh­rend ihrer Abwe­sen­heit beglei­ten konnte.

Es kam nicht lan­ge, da besuch­te ich sie zuhau­se, um Bruni zu inspi­zie­ren. Ich kann mich noch an unser ers­tes Tref­fen erin­nern: Direkt schos­sen die Ohren Brunis in die Höhe und sie ver­zog sich sofort, als sie mich erblick­te. Im Ver­lau­fe des Abends schien die Angst vor mir weni­ger zu wer­den und ich konn­te das Hal­ten einer Kat­ze erle­ben. Eine Kat­ze braucht Tro­cken- und Nass­fut­ter, eine gute Was­ser­quel­le, die besten­sfalls nicht direkt am Fut­ter­napf ist, damit sie nicht das Was­ser­trin­ken ver­gisst. Ansons­ten erhält sie Nie­ren­pro­ble­me. Ein Kratz­baum, min­des­tens zwei Kat­zen­toi­let­ten und einen Unter­schlupf, den Bruni kat­zen­ty­pisch natür­lich nie benutzte.

Dadurch habe ich auch gelernt, um wie viel pfle­ge­leich­ter Kat­zen sind als Hun­de. Schon immer war mei­ne Lie­be zu den klei­nen Tigern stark, aber sie wur­de umso stär­ker in dem Moment. Die Stu­ben­ti­ger wis­sen es, wie man kuschelt und eine Toi­let­te rich­tig benutzt, wäh­rend die­se wil­den Wöl­fe stän­dig Gas­si geführt wer­den müs­sen, damit sie auf die Stra­ße kacken.

Fin­dus und Maotschiu

Findus und Maotschiu als Babykitten. Sie liegen in einem winzigen Weidenkorb.
Fin­dus und Mao­tschiu am Tage der Geburt

Nach dem Ken­nen­ler­nen von Bruni schlug mein Herz sofort für Kat­zen. Ich konn­te teils gar nicht schla­fen, weil ich am Han­dy fest­kleb­te und nach vie­len Kat­zen such­te. Zwei Tage lang schau­te ich mir Kat­zen an, die nur danach schrien, dass jemand sie adop­tie­ren soll. Mit mei­nem Vater sprach ich auch und er mein­te, man müs­se schau­en, ob ich bereit für Kat­zen sei. Und dann sah ich eines Tages ein Inse­rat von Kat­zen­ge­schwis­tern – Bru­der und Schwes­ter – die weg­ge­ge­ben wer­den müs­sen. Zwei wun­der­eba­re klei­ne Kin­der­chen, die spä­ter mei­ne Haus­tie­re sein sollten.

Ich ver­ein­bar­te mit der Besit­ze­rin einen unver­bind­li­chen Besich­ti­gungs­ter­min, zum Glück wohn­te sie nicht all­zu weit von mir ent­fernt. Ich ging also zu ihrem Hau­se und klopf­te an. Da sah ich die Besit­ze­rin, blond und klein und mit rus­si­schem Akzent spre­chend. Sie führ­te mich zum Hin­ter­hof und es raschel­te plötz­lich zwi­schen den Büschen. Da sah ich auf ein­mal eine recht klei­ne, aber erwach­se­ne Kat­ze zusam­men mit einer ähn­lich aus­se­hen­den, aber klei­ne­ren Kat­ze. Die waren bunt­ge­fleckt, was man, so wie ich es spä­ter erfuhr, im Volks­mund „Glücks­kat­zen“ nann­te und von einem ande­ren Busch sah ich einen klei­nen oran­ge­nen Tiger mit wei­ßem Bauch hervorspringen.

Es waren zwei wun­der­ba­re Kit­ten, die mit ihrer Mut­ter gera­de im frei­en spiel­ten und sich beson­ders von dunk­lem Buch zu dunk­lem Busch spran­gen. Als ich die klei­ne Kat­zen­fa­mi­lie erblick­te, war es um mich gesche­hen. Jedes ratio­na­le Den­ken, jedes kauf­män­ni­sche Talent, jede Ver­nunft war gegan­gen: Ich muss­te die Kat­zen haben!

Also sag­te ich der Besit­ze­rin gleich zur ers­ten Sekun­de, dass ich die Kätz­chen haben möch­te. Statt, wie es sonst zwi­schen Pri­vat­per­so­nen üblich war, län­ger mit ihr zu feil­schen und zu ver­han­deln, nahm ich den ers­ten Preis an, den sie nann­te. Gott sei dank war es eine nied­ri­ge Schutz­ge­bühr, ansons­ten hät­te mich die­se Frau, die mit ihren unglaub­lich nied­li­chen und süßen Kat­zen einen unge­mei­nen Ver­hand­lungs­vor­teil hat­te, ein Ver­mö­gen aus mir pres­sen können.

Der ers­te Tag

Findus und Maotschiu bei ihrer ersten Ankunft. Sie schauen neugierig aus der Tragetasche.
Fin­dus und Mao­tschiu am ers­ten Tag

Also habe ich ihr sofort das Geld gege­ben und ver­ein­bart, dass sie mit den Kat­zen am nächs­ten Tag vor­bei­kom­men sol­le. Doch dann kam das nächs­te Pro­blem: Da mein Kat­zen­wunsch schon län­ger bestand, aber die tat­säch­li­che Ent­schei­dung, sich Kat­zen zu holen, aus dem Bau­che her­aus kam, habe ich rein gar nichts in mei­ner Woh­nung. Der Panik-Modus brach aus mir raus und ich rann­te, nach­dem ich schon ein ordent­li­ches Sümm­chen aus­ge­ge­ben hat­te, sofort zum nächs­ten Geschäft für Tie­re, hol­te mir vier Fut­ter­näp­fe, jeweils zwei für Fut­ter und Was­ser, drei Kat­zen­toi­let­ten, ein kos­ten­lo­ses Kat­zen­hand­buch und eine ordent­li­che Men­ge Katzenfutter.

Am nächs­ten Tag erschien die Frau auch mit den bei­den Kit­ten in der Trans­port­ta­sche und ließ die Kat­zen in mei­ner Woh­nung raus­kom­men. Sofort began­nen die bei­den Süßen in kind­li­cher Manier mit­ein­an­der zu spie­len, wäh­rend sie mei­ne Woh­nung erkun­de­ten. Die Frau wie­der­um beob­ach­te­te das regen Trei­ben und gab letz­te Hin­wei­se. Sie hat­te schon Trä­nen in den Augen und gab dem Tiger­ka­ter einen Kuss auf die Stirn. Sie hat­te näm­lich, so erzähl­te sie, ursprüng­lich nur eine Kat­ze, die Mut­ter, wel­che in der Wild­nis schwan­ger wur­de. Seit der Geburt von den bei­den Kit­ten – es waren auch die ein­zi­gen Knud­del­tie­re aus dem Wurf – zog sie die klei­nen Tiger auf. Letz­ten Endes gab sie die Kat­zen nur schwe­ren Her­zens weg, weil es ihr an genü­gend Raum für drei Kat­zen man­gel­te. Dass die bei­den Kat­zen aber bei mir blie­ben, der ich ja nicht so weit von ihr woh­ne, sei ein Glücks­fall. Bis heu­te schi­cke ich ihr regel­mä­ßig Fotos von den bei­den, damit sie sehen kann, dass es ihr gut geht.

Dem Kater gab ich den Namen Fin­dus in Ahn­leh­nung an die berühm­te Kin­der­buch­rei­he und der Kät­zin gab ich den Namen Mao­qiu, Chi­ne­sisch für Fell­ball. Die bei­den Geschwis­ter sind unzer­trenn­lich und doch von so unter­schied­li­chem Cha­rak­ter. Für mich waren die ers­ten Tage die auf­re­gends­ten Tage im Jahr, denn es war sehr span­nend, die Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten mei­ner neu­en Mit­be­woh­ner bis ins kleins­te Detail zu studieren.

Fin­dus ist ein unab­hän­gi­ger, erkun­di­gungs­freu­di­ger Kater, der ger­ne wie ein rich­ti­ger Kerl breit­bei­nig sitzt und durch die Gegend mit den süßen Äug­lein glotzt. Er soll sei­nem Vater sehr ähn­lich sein. Dadurch wirkt er auch in mei­nen Augen etwas faul, weil er das meis­te isst und oft nur lie­gen bleibt und beob­ach­tet – zugleich ist er aber auch der ein­zi­ge, der die Welt außer­halb mei­ner Woh­nung erkun­det hat­te – bis ich ihn ängst­lich zusam­men­ge­kau­ert aus dem Kel­ler ret­ten musste.

Mao­qiu hin­ge­gen ist von fast gegen­tei­li­gem Cha­rak­ter. Sie kommt ganz nach ihrer Mut­ter. Selbst für eine weib­li­che Kat­ze ist sie ver­hält­nis­mä­ßig klein und scheu. Frem­den gegen­über ist sie stets sehr ängst­lich und sucht deut­lich schnel­ler als der gro­ße Kater­bru­der ein Ver­steck, um neue Men­schen aus der Gegend zu beob­ach­ten. Wäh­rend es bei Fin­dus nur weni­ge Tage dau­er­te, ehe er sich nicht mehr hin­ter der Couch ver­steck­te, dau­er­te es bei Mao­qiu eini­ge Wochen, ehe sie mir ver­trau­te. Wäh­rend sie sich ver­steck­te, trau­te sie sich auch sel­ten hin­aus zum Essen. Sie schick­te meis­tens zuerst ihren Bru­der los, wohl als eine Art Vor­kos­ter, bevor sie sich selbst trau­te, etwas zu essen. Wegen ihrer klei­nen Sta­tur konn­te sie sich sogar an Stel­len ver­ste­cken, wo ich nicht erwar­tet hät­te, dass man sich dort ver­ste­cken kann. Ich fand sie schon ein­mal unter dem Back­ofen, in einer Schub­la­de oder an ganz exo­ti­schen Ecken des Hau­ses sich vor mir verstecken.

Maoqiu glotzt mich sehr süß an.
Mao­qiu glotzt mich sehr süß an.

Aber ihr Drang, sich vor mir zu ver­ste­cken, war kei­nes­wegs dem ver­schul­det, dass sie Men­schen grund­sätz­lich nicht lei­den kann. Nein, im Gegen­teil. Nach­dem Sie zu mir Ver­trau­en gefasst hat­te, konn­te sie gar nicht mehr anders, als stän­dig an mei­ner Sei­te zu sein. Lie­ge ich auf dem Bett, ließ sie sich dane­ben oder auf mei­nem Bauch nie­der. Saß ich am Com­pu­ter, leg­te sie sich auf die Tas­ta­tur oder auf mei­ne Bei­ne hin. Auch Fin­dus folg­te mir auf Schritt und Tritt, doch er ist kei­nes­wegs so anhäng­lich wie Mao­qiu. Er beob­ach­te­te mein Trei­ben immer mit einem gesun­den Abstand, es sie denn, es roch nach Schin­ken oder Joghurt. Dann scheu­te er sich kei­nes­wegs davor, mein Essen in einem unacht­sa­men Moment zu plündern.

Kat­zen­hal­ten kann ganz schön teu­er sein

Ich habe es aber erst auf die har­te Tour gelernt, wie teu­er Kat­zen sein kön­nen. Zwar fal­len im Gegen­satz zu Hun­den kei­ne Steu­ern an, aber die Kos­ten sind trotz­dem rie­sig. Zum einen fal­len ein­ma­li­ge Kos­ten an, wie das Beschaf­fen von Kat­zen­zu­be­hör. Ich habe den bei­den Stu­ben­ti­gern einen Kratz­baum mit Kuschel­höh­len besorgt und Spiel­zeug­mäu­se, sowie ein paar Bäl­le. Zum ande­ren fres­sen die Arzt­be­su­che das meis­te Geld.

Mei­ne süßen Kin­der waren noch unkas­triert, was ange­sichts des­sen, dass ich einen Jun­gen und ein Mäd­chen bei mir auf­ge­nom­men habe, zu einem Pro­blem wer­den konn­te. Außer­dem waren sie noch unge­impft und es steht eine bal­di­ge Ent­wur­mung an. Was die Sache nicht güns­ti­ger macht, ist ja, dass Tier­ärz­te kom­mer­zi­ell aus­ge­rich­tet waren, also teils bei tier­ärzt­li­chen Unter­su­chun­gen Din­ge andre­hen woll­ten, die man mög­li­cher­wei­se gar nicht braucht oder nur als Zusatz. Win­zi­ge Ent­wur­mungs­ta­blet­ten konn­ten ger­ne 20 Euro kos­ten, die Imp­fun­gen haben je Tier an die 200 Euro (mit All­ge­mein­un­ter­su­chung) gekos­tet. Die Kas­tra­ti­on mei­nes Katers kos­te­te noch ein­mal 200 Euro und Mao­qi­us Kas­tra­ti­on war fast dop­pelt so teu­er. Und dann hol­te sich der Staat durch die Mehr­wert­steu­er einen eige­nen Obo­lus, was ich pro­ble­ma­tisch fin­de. Nicht nur weil ich grund­sätz­lich ein Pro­blem mit der Mehr­wert­steu­er habe, son­dern auch, weil es sich um eine ärzt­li­che Unter­su­chung gehan­delt hat. Ärme­re Fami­li­en mit Haus­tie­ren wür­den auf­grund der hohen Kos­ten stär­ke­re Hem­mun­gen haben, sich Hil­fe für ihre klei­nen Stu­ben­ti­ger zu holen. Ent­fie­le die Mehr­wert­steu­er, wäre der Preis zwar trotz­dem hoch, aber wenigs­tens spür­bar niedriger.

Und es war auch schlimm, den Kat­zen bei der Kas­tra­ti­on zuzu­se­hen. Weil ich näm­lich Tier­ärz­te als Haus­be­such buch­te (die im übri­gen nicht unbe­dingt teu­rer sind als Tier­ärz­te mit Pra­xen), konn­te ich die bei der Kas­tra­ti­on zu sehen. Zwar schau­te ich gespannt zu, aber das ist nichts für schwa­che Ner­ven. Bei­de Kat­zen sahen nach der Betäu­bung wie tot aus. Sie beweg­ten sich nicht und die Augen waren offen. Ein­zig das schwa­che Atmen, das man spü­ren konn­te, wenn man die Hand auf­legt, war ein Zei­chen, dass mei­ne gelieb­ten klei­nen Tiger­chen noch nicht ver­stor­ben waren. Beson­ders die Kas­tra­ti­on von Mao­qiu sah grau­sig aus. Sie hat­te eine Bauch-OP und muss­te so auf ein Brett auf­ge­spannt wer­den, als shät­te man sie an ein Fol­ter­ge­rät gena­gelt. Das war zwar alles sehr inter­es­sant sich anzu­schau­en, aber ich wür­de es Men­schen, die beim Anblick von Blut schon ohn­mäch­tig wer­den, nicht empfehlen.

Findus, mit Halskragen auf dem Bett sitzend, erscheint traurig.
Nach einer Kas­trat­ti­on kann ein Kater trau­rig sein.

Viel Kuscheln und Futter

Eine tie­ri­sche Beglei­tung zu haben ist eines der schöns­ten Din­ge der Welt. Wenn die Kat­ze auf einen liegt, man sie strei­cheln kann und sie dann vor Ent­span­nung schnor­ren und vibrie­ren, dann hat man den Him­mel auf Erden erreicht. Anfangs war das für mich aber auch etwas hin­der­lich, weil sie bis in die tie­fe Nacht spiel­ten und spran­gen, sodass ich nachts die Tür meis­tens ver­schlie­ßen muss­te. Mitt­ler­wei­le kann ich aber auch bei offe­ner Tür schla­fen, denn die Samt­pfo­ten sind erwach­sen gewor­den und wis­sen, dass sie mich nachts nicht stö­ren sollen.

Kat­zen zu hal­ten heißt aber auch, Ver­ant­wor­tung für sie zu tra­gen. Dazu gehört es, regel­mä­ßig das Was­ser nach­zu­fül­len und in abwech­seln­den Inter­val­len jeweils Tro­cken- und Nass­fut­ter zu geben. Ver­gisst man ins­be­son­de­re das Fut­ter über die Nacht, dann klop­fen die Kat­zen pene­trant oder beu­ten die eige­nen Lebens­mit­tel aus, die mög­li­cher­wei­se gar nicht für unse­re felinen Zeit­ge­nos­sen genieß­bar sind. Auch gehört das Kat­zen­klo regel­mä­ßig auf­ge­räumt, denn ansons­ten machen sie ihren Mist auch woan­ders hin. Lei­der haben Kat­zen bis heu­te nicht die Vor­zü­ge einer Toi­let­te mit Spü­lung gelernt, aber viel­leicht kommt das ja eines Tages, wenn die Evo­lu­ti­on weit genug voranschreitet …

Ich hof­fe, ich kann damit mei­nen Lesern einen klei­nen Ein­blick in den felinen All­tag mei­nes Lebens geben und auch Anre­gun­gen und Gedan­ken für die­je­ni­gen geben, die ein­mal dar­über nach­ge­dacht haben, sich Kat­zen zu holen. Kat­zen kön­nen eine Berei­che­rung sein, aber man muss sich der Ver­ant­wor­tung, die man hat, bewusst wer­den und auch mit teils sehr hohen Kos­ten rech­nen. Regel­mä­ßi­ge Updates zu mei­nen Kat­zen doku­men­tie­re ich auf Twit­ter unter @bildungstiere.

Die Mutter von Findus und Maoqiu
Die Mut­ter von Fin­dus und Maoqiu
Ein Gedanke zu “Ein hal­bes Jahr Fin­dus und Maoqiu”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert